Malerei Kreuzdorn

KREUZDORNBEEREN IM HERBST

 

Überlegungen und Gedanken liegen dem Bild zugrunde: Wie entsteht die Farbe an der Form? Welche Aufgabe hat das Licht? Wie arbeitet das Licht an der Pflanze? Wie kann ich das Licht malerisch umsetzen? Die Blätter wurden mit selbst hergestellter Farbe aus den dunklen Beeren gemalt.

KREUZDORN VERZWEIGT

 

Der Gedanke wie Lichtkräfte von außen an der Pflanze arbeiten haben den Wahrnehmungsprozess und die Arbeitsweise bekleidet. Der Kreuzdorn hat viele Blätter verloren, somit ist das verzweigte Geäst, das im Sommer gut verdeckt ist zu sehen.

KREUZDORNBLÄTTER IM HERBST –  LICHT UND SCHATTENSPIEL

 

 

Hier ging es mir um die Beobachtung des Lichtes am Nachmittag eines Herbsttages. Wie kann ich durch das Licht- und Schattenspiel eine gewisse Dynamik und Ausdehnung in das Bild legen? Kommt das Licht dem Betrachter entgegen und dehnt es sich aus im Raum?

KREUZDORNZWEIG MIT FRÜCHTEN UND KNOSPEN IM HERBST

 

 

Hier ging es mir um die Beobachtung der reifen und prallen kleinen Früchte des Kreuzdorns und deren Bezug zum Licht, sowie der Knospen, die sich verkrusten und stufenweise zu den äußeren Spitzen hinbewegen, leicht golden im Licht glänzend, fast wie Glieder von Fingern, mit einer gewissen inneren Fülle und Lebensenergie.

Die reifen Früchte werden bald abfallen, Bezüge zur Vergänglichkeit, zum Alten und Gewordenen können entstehen. Die Lichtreflexe haben eher etwas verschwommenes, nicht dem funkelnden Marsprinzip entsprechend, man könnte es eher dem Mondenhaften zurechnen. Zum anderen haben wir die Knospe, man spürt die sich neu vorbereitende Form. Noch einmal wird sie sich im Winter zurückziehen und sammeln, die Knospe wird mager und unscheinbar, um dann im Frühjahr mit neuer Kraft und neuem Bewegungsdrang hervorzusprießen. Das Alte und das Neue, Loslassen und Neuanfang.

KREUZDORNKNOSPE IM FRÜHJAHR

 

 

Der Himmel ist bedeckt, eine eher graue Stimmung herrscht. Trotzdem öffnen sich die Knospen, das Licht sprengt die dunkle Rinde und lässt die grünen Blattspitzen hervor schauen. Vielleicht kann man es so sagen, das Licht zieht das innen veranlagte Grün der Blätter heraus, es sprengt die Knospen, Lebendigkeit entsteht. Das dunkle Braun der Knospen wird heller und bekommt eine feine Zeichnung, ins Gelbe zum Rand hin. Der Raum wird belebt und kleine grüne Blattspitzen spielen mit dem Licht. Die offenen Knospen wirken wie von einem Goldton durchwebt, an den Spitzen zeigt sich das frische Gelbgrün der Blätter. Mehr Lichtkräfte von außen würden das Ganze wahrscheinlich noch mehr zum Leuchten bringen.

KREUZDORN ABSTRAKT, DUNKLE STREIFEN – ZARTE STREIFEN

 

 

Hier wurde der Versuch unternommen, den Gedanken „Lichtkräfte arbeiten von außen an dem Stoff“ in einem abstrakten Bild umzusetzen. Die dunkel anmutenden Streifen stehen für die fast schwarz – violetten Beeren, die hellen Streifen aus rosa, gelb und blau zeigen die feinen Lichtkräfte auf.

KREUZDORN ABSTRAKT – RHYTHMISCH, BEWEGTE STRUKTURIERUNG

 

 

Da die Natur etwas Lebendiges und Bewegtes ist, habe ich dementsprechend rhythmisch, bewegte Streifenformen gewählt. Auch wieder in Bezug zu dem Gedanken: “Lichtkräfte arbeiten von außen an dem Stoff.“

KREUZDORN VON DER BEERE ZUR FARBE – VERWANDLUNGSPROZESS

 

Der Verwandlungsprozess erfolgt bei der Farbherstellung der Pflanzenfarben durch den Wärmeprozess des Kochens mit Wasser, in Verbindung mit Alaun und Pottasche, dem Trocknungsprozess an der Luft zum Festen und dem anschließenden Anreibevorgang zum feinen kristallinen Farbpigment. Aus der dunklen Beere des Kreuzdorns entsteht, je nach Beschaffenheit und aufmerksamer Hinwendung, eine gelb-grüne Farbe die einmal mehr zum Gelben tendiert oder zum Grünen. Aus der schwarz-violetten Form entsteht in einer kreisförmigen Bewegung, rundend wie eine Art „Geburtsvorgang“, die neue Farbe (Wärmeäther).

KREUZDORN – EMPFINDUNGEN ZUM ÄTHER

Die Idee, der Gedanke war, wie kann man etwas Unsichtbares empfindbar machen. Dem Bild liegen Auseinandersetzungen mit imaginativen Gedanken zu den unsichtbaren Ätherkräften (Lebenskräften) zugrunde, wie z. B. „das Oben strömt nach unten und das Unten nach oben.“

KREUZDORN – BEWEGTE BLATTFORMEN MIT GOLDGELBEN HINTERGRUND

 

Gedanken zum chemischen Äther: Zusammenziehung und neue Formbildung, Bewegung und Gegenbewegung, Dynamisierung nach innen und Aufbau nach außen. Die in sich gedrehten und bewegten Blattformen sind gegenseitig angeordnet und ergeben ein lebendiges Spiel von Bewegung und Gegenbewegung. Der Außenraum im goldgelben Ton darf auch bewusst als entgegenkommendes Element wahrgenommen werden. Das Bild wurde ausschließlich mit Farben aus den Beeren des Kreuzdorns gemalt.

KREUZDORN – LICHT UND SCHATTEN

 

Auch hier besteht der Bezug zum chemischen Äther. Auch hier sind die Blätter lebendig bewegt. Die Beeren sind im Juli und August grün und man kann eine goldgelbe Farbe aus ihnen gewinnen. Hier ging es mir um die Beobachtung von Licht – und Schattenverhältnisse. Der Hintergrund im dunklen Blau, über die Blätter huscht ein blauer Schimmer mit leichten gelben Farbtönen.

KREUZDORN – BEERENFORMEN UND DIE FARBEN

 

Eine spielerische Umsetzung der Beerenformen, mit dem dunklen Umriss der reifen Beeren in Verbindung mit den frischen grünen Beeren und den Möglichkeiten der Farbgewinnung, dargestellt in der goldgelben Farbe der grünen Kreuzdornbeere.

KREUZDORNBUSCH ALS KREIS

 

Gedanken zum Wärmeäther und die Verbindung zum Kreis. Ein freistehender Kreuzdornbusch lässt sich in seiner Gesamtform in einen Kreis integrieren, auch die Beeren sind kugelig rund. Die Anordnung der Blätter dagegen erscheint sehr lebendig, eine Blattform folgt der nächsten und ergibt ein rhythmisches Blättergewand. Die Nähe zum chemischen Äther dürfte spürbar sein. Hier wurde versucht auf spielerischer Weise, durch die Kreisform, die Proportionierung des Kreisinnern, sowie den Außenraum, einen Bezug zur Sixtinischen Madonna von Raffael herzustellen. Die Gelbtöne wurden aus den grünen Beeren des Kreuzdorns (Juli-August), die Grüntöne aus den schwarzen und reifen Beeren (Sept. – Okt.) gewonnen.

KREUZDORN – RUNDENDE BEWEGUNGEN

 

Durch die Auseinandersetzung mit der Kreisform lassen sich rundende Bewegungen im Blattwerk erkennen.

KREUZDORN IM HERBST 2016

 

Gedanken zum Wesenhaften der Pflanze liegen diesem Bild zugrunde.

Wie ist die Anordnung der Blätter? Welche Empfindungen entstehen dabei? Wie wirkt das Licht an den Blättern und Beeren? Auffällig ist die lebendige, bewegte Anordnung der Blätter. Es ist schwierig den Blättern zu folgen. Sie überdecken, überlappen sich, oft sind sie in sich gedreht. Die Blattform an sich ist eher unauffällig, oft huscht ein leichter blauer Glanz über die Blätter. Die dunklen satten Beeren haben einen matten etwas verschwommenen Glanz und bilden einen edlen Kontrast zu der Fülle der Blätter. Von weiten nimmt man die Beeren kaum wahr.

KREUZDORN – IM NOVEMBER

 

Die Blätter sind abgefallen. Der Busch hängt noch voll mit runden und prallen Beeren. Wie kleine Kirschen hängen sie gebündelt an den Enden der Zweige. Ein Kontrast besteht zwischen den matt glänzenden Früchten und den kargen Ästen. Bevor sich die Lebenskräfte zurückziehen sehen wir nochmals die volle Reife im lebendigen Spiel von Licht und Schatten der reflektierenden kugeligen Formen. Die Empfindung eines rosa Tons entsteht im Umfeld und auch zu den Beeren hin.